«Es wird voraussichtlich Herbst», sagte Martin Künzi, Sekretär des Schweizer Presserats, auf Anfrage des Klein Reports zur Frage, wann das Gremium die Beschwerde des ehemaligen Schweizer Botschafters Thomas Borer gegen Ringier entscheidet. Borer hatte Ende April den von ex-TV-Chefredaktor Peter Studer präsidierten Presserat angerufen. Dieser hatte den Ringier-Verlag zu einer Stellungnahme eingeladen, die bis Mitte Juni hätte vorliegen sollen. Auf Wunsch des Grossverlags erstreckte der Presserat indes die Vernehmlassungsfrist um einen Monat. «Diese Frist läuft nächste Woche ab, und ich hoffe, dass nicht nochmals eine Verlängerung beantragt wird» sagte Künzi. Trotzdem kann es nach seiner Beurteilung noch eine Weile dauern, da vermutlich eine zweite Runde von Stellungnahmen aufgrund der ersten Antworten durchgeführt werden müsse.
Mit der Berichterstattung der Medien über den Fall Aliesch hingegen wird sich der Presserat nicht auseinandersetzen. Im Fall Aliesch sei keine Beschwerde eingegangen, und auch der Presserat selber werde nicht aktiv, sagte Peter Studer am Donnerstag auf Anfrage. Ob der Bündner Regierungsrat Peter Aliesch durch die Medien vorverurteilt worden sei, müsste aufgrund jedes einzelnen Medienberichtes beurteilt werden. Mehr dazu: Ringier an Einigung mit Borer interessiert, Köpferollen bei Ringier nach der Borer-Affäre und «Ehrenmann» Borer prüft Klage gegen Ringier in den USA
Donnerstag
11.07.2002