Content:

Freitag
23.05.2003

Die Neue Luzerner Zeitung (NLZ) hat in einem Leserbrief vom 9. Januar dieses Jahres die jüdische Religionsgemeinschaft diskriminiert. Eine entsprechende Beschwerde gegen die NLZ hat der Schweizer Presserat gutgeheissen, wie dieser am Donnerstag mitteilte.

Diskriminierend war der Leserbrief nach Ansicht des Presserats, weil darin die Begriffe «Israel» und «Juden» vermengt würden. Die Kritik an der Palästina-Politik des Staates Israel werde so auf die Gesamtheit der Angehörigen jüdischen Glaubens ausgedehnt. Zentral war dabei folgender Satz: «(...) und es sollte auch kein Handel mehr mit den Juden gemacht werden.» Diese Aussage könne vom unbefangenen Leser nur als Boykottaufruf gegen eine Religionsgemeinschaft und damit als offensichtlich diskriminierend verstanden werden, schreibt der Presserat weiter. Mit geringen redaktionellen Eingriffen wäre es möglich gewesen, den Text zu überarbeiten, ohne die darin geübte Kritik am Staat Israel abzuschwächen.