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Donnerstag
08.05.2014

Medien / Publizistik

Anlässlich der Eishockey-Weltmeisterschaft, die am 9. Mai startet, versucht die weissrussische Regierung, ausländische Medien zu kontrollieren und einzuschränken. Die strengen Visaregeln wurden zwar gelockert - jedoch nur für Sportberichterstatter.

Medienleute, die über die gesellschaftliche und politische Situation in Weissrussland schreiben wollen, müssen nach wie vor ein gesondertes Journalistenvisum beantragen.

Die Situation der inländischen Medien unter dem autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko ist laut der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) geprägt von strengen Kontrollen, Festnahmen und Schikanen.

Am 7. April wurde ein weissrussischer Kameramann zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er ein Interview für einen polnischen TV-Sender geführt hatte. Journalisten, die für ausländische Sender arbeiten, benötigen in Weissrussland eine gesonderte Presse-Akkreditierung des Aussenministeriums.

Die inländischen Medien werden auch über den Anzeigenmarkt kontrolliert. Da dieser im osteuropäischen Staat sehr klein ist, sind die Medien auf öffentliche Aufträge angewiesen. Unabhängigen Medien werden solche Aufträge nicht gewährt. Ausserdem wird ihnen die Zusammenarbeit mit vielen Druckereien und staatlichen Vertriebsunternehmen verwehrt.

Die Partnerorganisation von ROG, die unabhängige belarussische Vereinigung der Journalisten, hat in den Jahren 2011 bis 2013 zudem 256 Festnahmen von Journalisten dokumentiert. Diese Festnahmen betreffen sowohl In- als auch Ausländische Journalisten.