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Donnerstag
22.02.2001

«Reporter ohne Grenzen» sieht eine Gefährdung der Pressefreiheit in Österreich. Mitglieder der rechtsgerichteten Freiheitlichen Partei (FPÖ) hätten zahlreiche Prozesse gegen die Presse angestrengt. Redaktoren würden oft persönlich angegriffen, teilte die Journalistenorganisation am Mittwoch mit. Österreich habe als eines der letzten europäischen Länder das staatliche Monopol auf Radio und Fernsehen noch kaum gelockert. Die Zeitungslandschaft werde von nur zwei Verlagsgruppen beherrscht, wobei die «Kronenzeitung», die der FPÖ ideologisch nahe stehe, 43% des Marktes beherrsche. «Die Zensur und vor allem auch die Selbstzensur begrenzen die Vielfalt der Information», schrieb die Organisation. «Reporter ohne Grenzen» rief die Europäische Union dazu auf, auch ein Jahr nach der Regierungsbeteiligung der FPÖ ein wachsames Auge auf die Informationsfreiheit und den Pluralismus in Österreich zu halten.