Der haitianische Fotograf Daniel Morel erhält wegen Verletzung seiner Urheberrechte durch Agence France Presse (AFP) und Getty Images 1,2 Millionen Dollar Schadenersatz. Der internationale und der europäische Journalistenverband begrüssten am Dienstag die Entscheidung des US-Gerichtes.
Im Januar 2010 lud Morel Fotos des haitianischen Erdbebens auf Twitter hoch. Ein anerer Nutzer verbreitete die Bilder weiter, ohne dass der Name des Urhebers ersichtlich war. Die AFP entdeckte die Fotos auf dessen Profil und publizierte sie ohne Erlaubnis des Fotografen.
Die AFP argumentierte, Morel habe mit der Veröffentlichung der Fotos auf Twitter einer weiteren Verwendung zugestimmt. Der Richter liess diese Argumente nicht gelten. Er hielt fest, dass die AFP und Getty vorsätzlich die Urheberrechte von Morell verletzt hätten. Das Verbreiten der Twitter-Inhalte sei zwar erlaubt, nicht aber deren Weiterverkauf.
«Journalisten und Pressefotografen haben das Recht, als Autoren ihrer Arbeiten identifiziert zu werden und über deren Verwendung zu entscheiden. Diese Anerkennung ist unerlässlich, wenn wir unseren Kolleginnen und Kollegen ein angemessenes Einkommen und Kontrolle über das eigene Werk garantieren wollen», sagte Jim Boumelha, Präsident des internationalen Journalistenverbandes, über das Urteil im Fall Morel.