Nicht nur stiess das Medienförderpaket am 13. Februar 2022 in der Romandie auf mehr Sympathie, sondern auch die Zeitungen leiden stärker unter dem Strukturwandel.
Dies zumindest sagt der Verlegerverband der Romands: «Die Situation hat sich im letzten Jahr sogar noch verschlechtert. Und die Presse ist in der Romandie stärker betroffen als in der Deutschschweiz», sagt Daniel Hammer, Generalsekretär von Médias Suisse, am Dienstag gegenüber «Arcinfo».
Die Jurassische Tageszeitung gehört zu ESH Médias unter Generaldirektor Stéphane Estival, der gleichzeitig den Verband Médias Suisse präsidiert.
Von den Webgiganten abgesaugt, gingen die Werbeeinnahmen weiter zurück in «schwindelerregendem» Tempo. In zehn Jahren seien zwei Drittel des Werbeumsatzes der Schweizer Printmedien weggefallen. Dieser ist von 1'750 Millionen Franken im Jahr 2007 auf unter 500 Millionen Franken im Jahr 2020 gesunken.
Und die Einnahmen aus Abonnenten oder Digital könnten die entstandenen Verluste immer noch nicht kompensieren. Zudem verursachten eine Portoerhöhung und ein unerwarteter Rückgang der indirekten Zustellermässigung eine «Kostensteigerung von 4,8 Rappen je verteilter Zeitung».
«Abgesehen von einem Pauschalbetrag von 30 Millionen Franken Portovergütungen, die jährlich an rund 150 Verlage ausgeschüttet werden, erhält die Printpresse keine öffentliche Unterstützung», heisst es in dem ganzseitigen Artikel weiter.
«Ohne schnelle Hilfe für Lokalzeitungen werden in den kommenden Jahren Entlassungen und Neuerscheinungen wegfallen», warnt Daniel Hammer in der Regionalzeitung «Arcinfo».
Letzte Woche wurde die parlamentarische Intervention der Freiburger Mitte-Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach von der Fernmeldekommission durchgewunken.
Sie fordert eine vorübergehende Erhöhung der Postzustellungshilfe von 15 Millionen Franken pro Jahr während sieben Jahren sowie eine zusätzliche Hilfe zur Finanzierung der Morgenzustellung von 30 Millionen Franken pro Jahr, wie der Klein Report berichtet hat.