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Dienstag
23.06.2015

Medien / Publizistik

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Die schweizerische Medien- und Kommunikationsbranche ist leicht rückläufig, bleibt aber attraktiv: 10,4 Milliarden Franken sind im vergangenen Jahr für Presse, Fernsehen, Kino, Radio, Bücher, IT und Telecom sowie elektronische Geräte ausgegeben worden. Damit verzeichnet die Branche im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von einem Prozent und steht damit der insgesamt positiven Entwicklung der letzten zehn Jahre entgegen.

Die nutzergenerierten Einnahmen - darunter fallen beispielsweise neben einem Zeitungsabo oder Internetkosten auch der Kauf von einem Fernseher - finanzieren den Medienbereich zu gut drei Vierteln. Hinzu kommen noch weitere 3,2 Milliarden aus der Werbung. Ausgerechnet bei der Presse, bei der etwa die Hälfte der Einnahmen aus Reklame generiert wird und die somit besonders abhängig von Werbeeinnahmen ist, sind diese um fast fünf Prozent gesunken.

Auch die Ausgaben für Medieninhalte (-3,3 Prozent) und Hardware (-5,6 Prozent) sind im vergangenen Jahr rückläufig. Einzig der Bereich «Access» - also Ausgaben für Zugangswege zu einem Medium wie etwa Gebühren für Kabelnetze oder der Internetzugang - konnte eine Zunahme von 11,9 Prozent vermelden.

Im Zehn-Jahres-Vergleich zählt der Bereich TV mit einem Plus von 26,5 Prozent zu den grossen Gewinnern. Ebenfalls zugelegt haben die Bücher sowie das Radio mit Zunahmen jeweils um die 20 Prozent. Insgesamt nähern sich die Billag-Empfangsgebühren für Radio und TV laut Projektleiterin Thérèse Ruedin dem Gesamtumsatz des Print an: Erstere stiegen, während der Printbereich leicht an Gewicht verloren habe.

Das Sorgenkind bleibt somit die Presse. Im Bereich der Abonnemente sind die Einnahmen zwar konstant geblieben, jedoch ist der Einzelverkauf an Kiosken um satte 40 Prozent regelrecht abgestürzt. Dies, obwohl in den letzten Jahren mit neuen Laden- und Verkaufsformen der Negativtrend noch hätte gestoppt werden sollen, wie Ruedin bei der Pressekonferenz ausführte. «Kompensiert wurde dieser Rückgang weitgehend mit Onlinemedien, weshalb die Presse unter dem Strich in den letzten zehn Jahren immerhin stabil geblieben ist», erklärt Ruedin weiter.

Der Bereich IT und Telecom ist mit einem Plus von fast 40 Prozent der grosse Gewinner der letzten Jahre. Betrachtet man allerdings nur den Bereich «Content», also die Ausgaben der Bevölkerung für Medieninhalte - darunter fallen beispielsweise Abonnemente, Downloads oder Empfangsgebühren -, so ist die Presse nach wie vor mit fast einem Drittel Marktanteil führend. Mit knapp 30 Prozent folgen Radio und Fernsehen nur noch knapp dahinter.