Die Frist bis längstens Ende Oktober für bisherige Prepaid-Handy-Besitzer, ihre Geräte zu registrieren, sei zu kurz, kritisieren die Mobilfunkanbieter in der Schweiz. Sie befürchten, dass vielen Prepaid-Kunden, die ihr Handy nur selten gebrauchen, die Nummern gesperrt werden könnten, da es gar nicht möglich ist, diese Kunden über die neuen Vorschriften direkt zu informieren. Am Mittwoch hatte der Bundesrat beschlossen, dass neue Prepaid-Handy-Käufer ab 1. August ihren Namen und Adresse dem Mobilfunkanbieter bekannt geben müssen. Bisherigen Kunden, die ihr Handy nach dem 1. November 2002 in Betrieb genommen haben, hat die Landesregierung für die nachträgliche Registrierung bis Ende Oktober Zeit gegeben.
Diese Nachregistrierungsfrist sei «sehr kurz», heisst es bei Orange und Sunrise. «Wir probieren, die neue Vorschrift so kundenfreundlich wie möglich umzusetzen, aber angesichts der kurzen Zeit wird dies eine Herausforderung sein», sagt Orange-Sprecherin Therese Wenger. Bis Ende letzten Jahres gab es in der Schweiz laut dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) fast 2,6 Millionen Prepaid-Benützer. Weil diese unbekannt sind, haben die Telekom-Konzerne Schwierigkeiten, die Betroffenen auf die neue gesetzliche Vorschrift aufmerksam zu machen. Da öffentliche Werbung nicht von allen wahrgenommen wird, bleibt im Prinzip nur noch die Aufforderung über ein SMS. Doch auch dies ist nicht problemlos: Viele Prepaid-Kunden haben ihr Handy nur für dringende Fälle und lassen es deshalb während Monaten ausgeschaltet.
Diese Kunden könnten nun eine böse Überraschung erleben, wenn sie die Registrierungsfrist bis Ende Oktober verpassen und dann mit einem blockierten Handy dastehen, weil mittlerweile ihre Nummer gesperrt worden ist. Zudem lesen nicht alle Kunden SMS, deren Absender sie nicht kennen, sondern löschen sie sofort. Unklar ist zudem, in welcher Sprache das SMS versandt wird. Bei der Beschränkung auf nicht einmal 160 Zeichen sind mehrsprachige Kurzmitteilungen ein Problem. «Daran tüfteln unsere Leute noch», sagt Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus.
Freitag
02.07.2004