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Samstag
17.02.2007

Premiere-Chef Georg Kofler hat Gerüchte über seinen baldigen Abgang dementiert. «Wenn der liebe Gott mich hier gesund arbeiten lässt, soll es an mir nicht liegen», sagte Kofler der Tageszeitung «Die Welt» vom Samstag. Dies sagte er auf die Frage, ob er in einem Jahr noch Chef des kostenpflichtigen deutschen Fernsehsenders sein werde: «Ich glaube an die Zukunft von Premiere.» Kofler hatte von wenigen Tagen Kasse gemacht und ein millionenschweres Aktienpaket an den Abosender verkauft. An der Börse sorgte das Geschäft für einen Kurssturz der Premiere-Aktien.

Premiere müsse in den nächsten drei bis fünf Jahren in eine andere Grössenordnung wachsen, um auf Augenhöhe mit den zwei grossen Konkurrenten ProSiebenSat.1 und der RTL-Gruppe mithalten zu können, sagte Kofler: «Wir möchten Premiere als die dritte Säule des kommerziellen Fernsehens in Deutschland positionieren.» Dafür müsse Premiere organisch wachsen, sei aber auch offen für Partnerschaften und Fusionen, sagte Kofler. «Wer dann am Ende die Mehrheit hat, kommt auf den Partner an.» Auch Übernahmen anderer Unternehmen schloss der Premiere-Chef nicht aus.

Kofler betonte, der Sender wolle in der kommenden Saison nicht mit dem jetzigen Kooperationspartner Arena zusammen für die Rechte an der Fussballbundesliga bieten. «Wir werden auf jeden Fall alleine antreten», sagte er. Er rechne sich gute Chancen aus. Dass die Deutsche Fussball-Liga die Rechte mit einem eigenen Sender selbst vermarkte, hält Kofler für unwahrscheinlich: Weltweit funktioniere Pay-TV nur mit vielen Programmen und nicht als Einzelprodukt. «Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Vereine ein solches Mega-Risiko eingehen würden», sagte er der Zeitung.