Die ersten Preisträger des 5. Zurich Film Festival standen am Freitagabend fest. Der innerhalb des Internationalen Spielfilmwettbewerbs verliehene «Variety New Talent Award» ging an das Auswandererdrama «Amreeka». Die für den Europäischen Filmpreis nominierte palästinensische Schauspielerin Hiam Abbas nahm die Auszeichnung stellvertretend für die Regisseurin und Drehbuchautorin Cherien Dabis in der Rüsterei im Sihlcity Zürich entgegen.
Alberto Lopez, International Director des Filmmagazins «Variety», begründete die Wahl der US-amerikanischen, kuwaitischen und kanadischen Koproduktion: «Es gibt kaum etwas Aufregenderes in der Filmindustrie, als die Entdeckung einer neuen Stimme, die beherzt, mutig und entschlossen Grenzen zu erweitern versucht. Dass Cherien Dabis diese Leistung mit ihrem Erstlingsspielfilm «Amreeka» vollbracht hat, ist umso beeindruckender, als sie erfolgreich das Thema aufeinander prallender Kulturen mit Wärme, Einfühlungsvermögen und vor allem grosser Menschlichkeit angeht.»
Der in diesem Jahr zum ersten Mal vergebene, ebenfalls innerhalb des Internationalen Spielfilmwettbewerbs verliehene «Critic`s Choice Award»des Schweizerischen Verbands der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten (SVFJ) ging an Martin Pieter Zandvliets Drama «Applause» über eine alkoholkranke Schauspielerin und Mutter, die versucht, im normalen Alltag wieder Fuss zu fassen. Die Jurymitglieder Martin Walder («NZZ am Sonntag»), Nina Scheu (freie Kulturjournalistin, u.a. für «Tages-Anzeiger») und Bettina Spoerri (freie Kulturjournalistin, u.a. für die «Neue Zürcher Zeitung») begründeten die Wahl der dänischen Produktion einerseits mit der «schonungslosen Verkörperung» durch die Charakterdarstellerin Paprika Steen und andererseits mit der «stringenten formalen Umsetzung» des Films.
Eine besondere lobende Erwähnung des SVFJ als «Promising Debut» fand der Erstling «West of Pluto» von Henry Bernadet und Myriam Verreault. Die kanadische Produktion besteche durch den «liebevollen und aufmerksamen Blick» auf eine Gruppe von Jugendlichen in den Vorstädten von Québec, auf ihr Leben zwischen Perspektivlosigkeit, Langeweile und Träumen. Das «authentisch wirkende Porträt einer jungen Generation auf der Suche nach sich selbst» überzeuge auch formal durch seine spontane Natürlichkeit und eine unvoreingenommene Haltung.
Samstag
03.10.2009



