Bei der Generalversammlung des Filmfestivals Locarno im April hatte Präsident Marco Solari betont, dass es dem Filmfestival aus künstlerischer und organisatorischer Sicht aussergewöhnlich gut gehe. Doch sei die finanzielle Ausgangslage nach wie vor fragil, obwohl dem Festival vom Kanton Tessin zehn Prozent mehr Subvention zu gesprochen wurde. Von 2011 bis 2015 sollen dem Event jährlich 2,75 Millionen Franken (statt wie bisher mit 2,5 Millionen) zufliessen. Der Bund schiesst bisher 1,77 Millionen Franken zu. Über 11 Millionen Franken beträgt das Budget 2010 (wie auch schon 2009). 20 Prozent seien Eigenmittel, betonte Solari an der Medienkonferenz in Bern, der Rest würde fremdfinanziert, von der öffentlichen Hand oder der Wirtschaft getragen.
Die Hauptsponsoren sind weiter im Boot: UBS erweist sich als kontinuierlicher Partner, Manor hat den Vertrag verlängert und ist zum 10. Mal dabei. Swisscom stellt technisches Know-how und die Kommunikationsstruktur sicher. Swisscom sponsert auch die Ehren-Leoparden, die in diesem Jahr an den Schweizer Alain Tanner und den chinesischen Regisseur Jia Zhang-ke gehen.
In seinem flammenden Appell an die Politiker kämpfte Festivalpräsident Solari für die Zukunft des Kulturereignisses: «Die Eidgenossenschaft muss Überlegungen anstellen, alle Filmfestivals und speziell Locarno stärker zu unterstützen. Eine Erhöhung der Mittel ist unabdingbar. Alle Festivals in der Schweiz sind quantatativ und qualitativ besser geworden. Wenn Locarno ein Weltfestival bleiben soll, braucht es mehrere Hunterttausend Franken mehr Mittel.» Solari sprach Klartext: «Dabei gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder den Kuchen für alle Festivals vergrössern oder umverteilen!»
Donnerstag
15.07.2010




