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Dienstag
30.06.2009

Postregulator Marc Furrer hat die Post aufgefordert, die Qualität der Grundversorgung wieder zu verbessern. Die Abwärtstendenz bei den Briefen dürfe nicht weitergehen. Die Grundversorgung der Post sei in der Schweiz im internationalen Vergleich immer noch gut, sagte er am Dienstag in Bern zu seinem Tätigkeitsbericht 2008.

Marc Furrer bemängelte aber, dass sich die Post bei den Briefen erneut verschlechtert hat. Rund 121 000 A-Post- und 123 000 B-Post-Briefe kamen laut der Behörde zu spät. Im Fall der A-Post bedeutet dies eine Zunahme von 44 Prozent. Furrer hielt der Post zugute, dass die schlechteren Werte mit Anlaufschwierigkeiten bei den neuen Briefzentren zu tun haben. Für die Kunden zähle allerdings nur, dass die Briefe rechtzeitig ankämen.

Furrer mahnte die Post, bei der Rationalisierung ihrer Prozesse die Bedürfnisse der Kunden im Auge zu behalten. Dabei kritisierte er Entwicklungen, die nach seiner Ansicht zu einem klaren Abbau bei der Grundversorgung führen könnten. Konkret ging es darum, dass teilweise die Briefkästen früher geleert werden und es gleichzeitig Testversuche gibt, die Post erst am Nachmittag zuzustellen.

Im schlechtesten Fall könne unter diesen Umständen ein A-Post-Brief zweieinhalb Tage bis zum Empfänger brauchen, rechnete Furrer vor. Er attestierte aber der neuen Postführung eine Sensibilität für die Kundenbedürfnisse. In der Stadt Bern beispielsweise hat die Post einen Entscheid, gewisse Briefkästen nur noch am Vormittag zu leeren, wieder rückgängig gemacht.

Erneut verbessert hat sich der Dienst dafür bei den Paketen, wo der Markt seit 2004 vollständig liberalisiert ist. Im Wettbewerb werde die Leistung also sicher nicht schlechter, merkte Furrer an. Mit den Monopoldiensten hat die Post allerdings trotz schlechterer Leistung knapp 70 Millionen Franken mehr verdient als im Vorjahr, nämlich rund 292 Millionen, die in die Bundeskasse gehen. Die postalische Grundversorgung war 2008 insgesamt eigenfinanziert und verbesserte das Ergebnis noch um fast 7 Prozent auf 857 Millionen Franken.