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Montag
06.01.2014

Medien / Publizistik

Das Satire-Portal «Postillon» hat mit einer Meldung über eine geplante Berufung des CDU-Politikers Ronald Pofalla in den Vorstand der Deutschen Bahn für Aufregung gesorgt. Das Portal veröffentlichte die Meldung mit Datum vom 1. Januar, die anderen deutschen Nachrichtenseiten zogen am 2. Januar mit eigenen Berichten nach.

Leser des Satire-Portals spotteten anschliessend in den Sozialen Netzwerken über die schlechte Qualität der Nachrichtenseiten, die eine «Postillon»-Scherzmeldung ungeprüft übernommen hätten.

Der Clou: Die angebliche Scherzmeldung ist keine Erfindung des Satire-Portals, sondern echt. Der «Postillon»-Chef Stefan Sichermann hatte die Meldung zwar ebenfalls am 2. Januar verfasst, er hatte aber schlicht das Veröffentlichungsdatum auf den 1. Januar zurückgestellt.

Nun übt Sichermann Kritik an den Medien, er hält den Spott zu einem gewissen Teil für selbstverschuldet. «Ich finde es bezeichnend, wenn die sogenannten seriösen Medien für weniger glaubwürdig gehalten werden als der `Postillon`», sagte er gegenüber dem «Spiegel». «Viele Zeitungen und Online-Seiten schreiben ungeprüft von einander ab.» Gerade auch Beispiele wie die Berichterstattung über Michael Schumacher würden nicht zum guten Ruf der Medien beitragen.