Die Post will mit ihrer personalisierten Zeitung «MyNewspaper» ihre Schnittstellenfunktion zwischen digitaler und physischer Welt weiter ausbauen. «Zeitungszustellung und -abwicklung gehört zu unserer Kernkompetenz», sagte Post-Pressesprecher Oliver Flüeler am Montag gegenüber dem Klein Report. Er verwies darauf, dass die Post mit der Digitalisierung von Briefen beispielsweise beim elektronischen Briefkasten SwissPostBox sowie beim Dokumentenmanagement für Grosskunden bereits den umgekehrten Weg von physisch zu digital gegangen sei.
«Die Post ist auch punkto Inkasso-Bereich prädestiniert, alles aus einer Hand bei einem solchen Produkt anzubieten», sagte Flüeler. Probleme beim Weg von der Digitalversion zur gedruckten Zeitung zeichnen sich bei der Post allerdings noch beim Druck ab. Weder Farbqualität noch Schärfe überzeugten bisher. Das ist laut Flüeler auf das neue Ink-Jet-Verfahren zurückzuführen. «Durch die Reduktion der Datenmengen gibt es noch Qualitätseinbussen», so Flüeler. «Da sind wir aber dran.»
Gedruckt wird «MyNewspaper» in der Nacht auf den bestehenden Druckmaschinen im Briefsortierzentrum Härkingen, die dann nicht ausgelastet sind. Das Unternehmen hat deshalb von einem Zweischicht- zu einem Dreischichtbetrieb gewechselt. Neue Mitarbeiter brauchte die Post aber weder für den Druck noch für die Aufbereitung der Inhalte, die von den Verlagen geliefert werden. «Wir passen uns je nach Nachfrage und den geforderten Druckkapazitäten an», so Flüeler. «Wenn das Produkt eine gewisse Grösse erreicht, könnten Neurekrutierungen infrage kommen.»
Der Startschuss für die Print-Version von «MyNewspaper» ist gefallen