Die Schweizerische Post will den Betrieb der Tochtergesellschaft Dispodrom per Ende 2014 einstellen. Damit würden voraussichtlich alle 31 Stellen im Unternehmen abgebaut, bestätigte Post-Sprecher Bernhard Bürki am Donnerstag gegenüber dem Klein Report. Ob alle Stellen abgebaut werden müssten, sei von externen Faktoren wie der Fluktuation, etwa durch geplante Pensionierungen, abhängig. Die Post hatte die Firma, die in der Lagerbewirtschaftung und Logistik von CDs und DVDs tätig ist, erst 2009 gekauft.
Die Gewerkschaft Syndicom wirft der Post vor, dass einmal mehr das Personal «die Zeche für eine völlig verkehrte Managementstrategie der Post» bezahlen müsse. Es sei bereits beim Kauf des Unternehmens absehbar gewesen, dass der CD- und DVD-Vertrieb zunehmend durch Download- und Streaming-Angebote im Internet abgelöst würde. «Einmal mehr spielt man bei der Post `Management im geschützten Rahmen`. Dabei entwickelt sich die Arbeitgeberin zu einer Arbeitsplatzvernichtungsmaschine sondergleichen», so die Syndicom.
Dem widerspricht Bürki. «Die Post und Dispodrom wollten ihr Angebot auf weitere Branchen ausbauen. Das hat aber trotz intensiver Akquisitionsbemühungen nicht funktioniert.» Die Mitarbeiter würden nun von HR-Fachspezialisten der Post im Hinblick auf ihre internen und externen Arbeitsmarktperspektiven beraten. Die Post spricht nicht von einem Sozialplan, sondern von «Abfederungsmassnahmen».
Das sei ein schwacher Trost dafür, dass das betriebliche Risiko auf das betroffene Personal abgewälzt worden sei, so die Gewerkschaft. Da die Post bis Ende 2013 geschlossene Verträge einhalten müsse, werde die «Leidenszeit» des Personals zusätzlich verlängert. Die Syndicom wird das betroffene Personal im anlaufenden Prozess eng begleiten, damit die Post keine «Lösung zum Nulltarif» erhalte.