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Freitag
03.07.2009

Die neue Postspitze hat nach 91 Tagen im Amt am Freitag in Bern ein positives Fazit gezogen und die Bedeutung des Service Public unterstrichen. Zur Zeit werde an einer neuen Logistikstrategie gearbeitet, mit der gemäss einer groben Kalkulation ein dreistelliger Millionenbetrag eingespart werden könne, erklärte Postchef Michel Kunz vor den Medien. Dazu gehört auch der in die Kritik geratene Test über geänderte Zustellzeiten, den Kunz erneut verteidigte: Die Kunden seien zufrieden mit der neuen Lösung; wenn man Rationalisierungen in diesem Rahmen nicht machen könne, werde dies zu Preisaufschlägen führen.

Für das laufende Jahr wird mit einem erheblichen Einbruch gerechnet, wie Verwaltungsratspräsident Claude Begle erklärte. Der Nettogewinn dürfte demnach - im besten Fall - im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent zurückgehen. Die Gründe dafür liegen laut Begle in einmaligen Effekten, der Marktöffnung für Briefe von mehr als 50 Gramm und der Mehrwertsteuer ab 1. Juli sowie der Anpassung der Preise auf Grund einer Abmachung mit dem Preisüberwacher; all dies wirke sich mit 250 Millionen Franken aus. Hinzu kommen die Senkung der Subventionen im Zeitungsbereich, das Abbröckeln der Margen auf den Finanzmärkten und die Rezession.

Von Januar bis Mai ging das Resultat um 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Begle unterstrich, dass sich die unterschiedliche Rentabilität der einzelnen Geschäftsbereiche weiter verstärkt. So trug PostFinance 2008 einen Viertel zum Gesamtergebnis der Post bei, im laufenden Jahr dürfte der Anteil rund 60 Prozent betragen.