Syndicom, die Gewerkschaft, welche die Interessen der 45 000 Beschäftigten der Medien- und Kommunikationsbranche vertritt, kritisiert die Nationalratsempfehlung an Volk und Stände zur Ablehnung der Volksinitiative «Für eine starke Post»: «Damit hat die Mehrheit des Nationalrats die Chance verpasst, ein Bekenntnis für einen starken Service public abzulegen.»
Für die 2009 lancierte Initiative waren innerhalb von knapp fünf Monaten über 110 000 Unterschriften gesammelt worden. Dies zeigt gemäss Syndicom, wie sehr die Bevölkerung Wert auf ein flächendeckendes Poststellennetz und Postleistungen lege. Dank dem Druck dieser Initiative haben die Eidgenössischen Räte zwar vorläufig auf eine vollständige Liberalisierung bei der Briefpost verzichtet und mit der Definition des Poststellennetzes begonnen.
Die von der früheren Gewerkschaft Kommunikation lancierte Initiative sieht aber auch die Schaffung einer Postbank vor, deren Gewinne zur Finanzierung dieses Netzes beitragen würden, was der Nationalrat verwarf. Syndicom hofft nun, dass der Ständerat der Volksinitiative einen besseren Bescheid erteilen wird als die grosse Kammer.