Der Entscheid der Wettbewerbskommission (Weko), den Medienunternehmen Tamedia und NZZ zu verbieten, sich an der geplanten Zustellorganisation «Presto» der Schweizerischen Post zu beteiligen, soll laut Post-Sprecher Richard Pfister nichts am Aufbau des neuen Unternehmens ändern. «Wir werden weiterhin innerhalb des Post-Konzerns alle Beteiligungen an verschiedenen Vertriebsorganisationen wie der Basler Presse-Vertriebs AG und der Berner Bevo in die neue Organisation `Presto` vornehmen», sagte er am Freitag gegenüber dem Klein Report. Der Weko-Entscheid führe lediglich dazu, dass sich Tamedia und NZZ nicht an dieser «Presto» beteiligen können. «Über die Details müssen wir noch reden», sagte er weiter. Beispielsweise gehört die Bevo zur Hälfte der Tamedia.
An diesem Thema interessiert sein müssten die Schweizer Zeitungsverleger. Doch weil Mitglieder des Verbands Schweizer Presse (VSP) vom Entscheid betroffen sind, gibt der Verband keine Stellungnahme ab, wie Geschäftsführer Hanspeter Kellermüller auf Anfrage des Klein Reports am Freitag sagte. Es ist aber bekannt, dass es Verleger gibt, die dem Vertriebsmonopol skeptisch gegenüberstehen, wogegen andere den finanziellen Vorteil sehen, so wie ihn der NZZ-Verantwortliche Beat Lauber begründete: «Weil die Auflagen der Zeitungen gesunken sind, sind die Vertriebskosten pro verteiltes Exemplar gestiegen. Das hoffen wir mit einer einzigen Organisation korrigieren zu können.» - So lautet der Entscheid der Weko: Frühzustellungs-Organisation darf nur von der Post geführt werden
Freitag
25.09.2009



