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Donnerstag
15.08.2002

Mit einem Aufruf zum Kampf gegen die Musikpiraterie hat die internationale Musikmesse Popkomm am Donnerstag in Köln begonnen. Der Vorstandsvorsitzende der deutschen Phonoverbände, Gerd Gebhardt, forderte die Musikschaffenden auf, nicht über Umsatzeinbrüche zu jammern. Sie sollten vermehrt Kopierschutzsysteme einsetzen. Die Musik sei nicht in der Krise, aber das Geschäft mit ihr. «Nie wurde so viel Musik gehört wie heute, nur bezahlt wird dafür immer weniger», sagte Gebhardt. Am Vortag hatte die Branche einen zehnprozentigen Umsatzrückgang beim CD-Verkauf im ersten Halbjahr 2002 vermeldet. Grund sei das massenhafte Kopieren von CDs, vor allem durch Jugendliche.

Gegen die Wahlmüdigkeit vieler Altersgenossen wollen junge deutsche Pop-Stars durch Popkomm ein Zeichen setzen. Mit Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften sowie Fernsehspots machen insgesamt 43 Popmusiker und TV-Moderatoren mit der Initiative «Vote - Ohne Stimme hört dich Keiner» Werbung für die Bundestagswahl am 22. September. Bei jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren sei die Nichtwählerquote mit 35 Prozent enorm hoch, sagte Tim Renner, Chef von Universal. Die Plattenfirma hat mit weiteren Musikfirmen und Medien wie Viva, ProSieben und «Stern» die Kampagne ins Leben gerufen.