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Dienstag
20.10.2015

Medien / Publizistik

Die Lage der Journalisten im Norden Iraks wird immer heikler. Seit dem Beginn einer Protestwelle gegen die Regierung der autonomen Region Kurdistan sind die Sicherheitskräfte mit Razzien gegen zahlreiche Medien vorgegangen. Bei Demos griffen Demonstranten und auch kurdische Polizisten Journalisten an.

Die Krise in der Kurdenregion entzündete sich an der Ankündigung von Präsident Massud Barsani, er wolle eine weitere Amtszeit anhängen. Mehrere andere Kurdenparteien speren sich gegen Barsani.

Nicht gerade zimperlich sind die Mittel der Polizeibehörden, die loyal zu Barsanis Demokratischer Partei Kurdistans sind. In den Städten Erbil, Dohuk und Soran gingen sie vor Kurzem mit Razzien gegen örtliche Medien vor. Dabei bedrohten sie Angestellte, vertrieben sie aus den Redaktionsräumen und richteten schwere Sachschäden an. Die Fernsehsender NRT TV und KNN TV wurden ohne Begründung gezwungen zu schliessen.

Reporter ohne Grenzen appellierte am Montag an die Behörden im Irak, die Journalisten vor Übergriffen zu schützen. «Um den Kreislauf der Straflosigkeit zu durchbrechen, muss jede Drohung und jeder Angriff ohne Ansehen der Person verfolgt werden», so die Journalistenorganisation.