Die unter Druck stehende Stadtzürcher Polizeivorsteherin Esther Maurer (SP) hat sich am Mittwoch eine angebliche «mediale Vorverurteilung» von Beamten der Stadtpolizei gewehrt. In den vergangenen sieben Monaten waren acht Fälle von Übergriffen von städtischen Polizisten publik geworden. So hatte eine Streifenwagenbesatzung einen rennenden Passanten so gegen eine Hauswand gedrückt, dass dessen Bein amputiert werden musste. Ein anderes Polizeifahrzeug war rückwärts über einen Fussgängerstreifen gefahren und hatte dabei einen älteren Passanten so angefahren, dass er später starb. Und der dritte Fall betraf einen jungen Bosnier, der von Polizisten spitalreif geprügelt wurde, obschon er laut Zeugenaussagen wehrlos am Boden lag. Diese und weitere Fälle hatten in den Medien teilweise harsche Kritiken an der Polizeiführung ausgelöst. Obschon Maurer ihre Truppe in Schutz nahm, hat jetzt der Stadtrat eine unabhängige Beschwerdestelle zur raschen Abklärung der Vorwürfe eingerichtet. Geleitet wird diese Instanz vom Rechtsanwalt Marco Mona, früherer SP-Parteipräsident und ehemaliger Beauftragter der Stadt im Zusammenhang mit dem Fichenskandal Ende der 80er Jahre. Mehr dazu: Heftige Vorwürfe der «comedia» gegen Zürcher Stadtpolizei
Mittwoch
29.05.2002