Jetzt wird der Presserat von sich aus tätig: Auf Antrag des Präsidiums beschloss das Plenum, die umstrittene Beschlagnahmung von Bildmaterial durch die Zürcher Stadtpolizei von sich aus aufzugreifen und zum Gegenstand einer Presserats-Stellungnahme zu machen. Gemäss vorliegenden Informationen habe die Zürcher Stadtpolizei eine Dienstanweisung über den Umgang mit Medienfotografen und Kameraleuten erlassen, deren Veröffentlichung sie verweigere. «Verträgt sich dies mit den Grundsätzen des Quellenschutzes und der unbehinderten Informationsarbeit, wie sie der Journalistenkodex fordert?», heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Darin zeigt sich der Presserat auch «besorgt über die Vertrauenskluft zwischen Zürcher Stadtpolizei und Medien», die sich nach «gewaltsamen Polizeieinsätzen einerseits, scharfer Medienkritik anderseits» aufgetan habe.
Mittwoch
05.06.2002