Am Montag hat die Polizei auf der Redaktion der «Augsburger Allgemeinen» Daten eines Forennutzers der Zeitung beschlagnahmt. Dies, weil sich die Redaktion geweigert hatte, die Daten herauszugeben. Die Herausgebe des Klarnamens eines Users gefordert hatte ein Lokalpolitiker, der sich durch einen Kommentar beleidigt fühlte und zivilrechtlich gegen den User vorgehen wollte, wie die Zeitung am Dienstag in eigener Sache schreibt.
Die Redaktion habe den beanstandeten Kommentar im Forum der Onlineausgabe zwar gelöscht, die Datenherausgabe jedoch «aus grundsätzlichen Erwägungen» abgelehnt. Darauf habe der betroffene CDU-Politiker Strafanzeige gegen den Forennutzer eingereicht, wobei das Amtsgericht Augsburg nach der erneuten Weigerung der Redaktion einen Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbeschluss ausgestellt habe.
Die Aktion hat harsche Reaktionen seitens der Journalistenverbände ausgelöst. Die Beschlagnahmung der Daten sei ein ungeheurer und überzogener Vorgang. Der Politiker soll sich inzwischen bereiterklärt haben, seine Strafanzeige zurückzuziehen, falls sich der User persönlich beim ihm entschuldigt.