Wegen einer Schmiergeld-Affäre hat der polnische Regierungschef Leszek Miller am Samstag dem zuständigen Untersuchungsausschuss fünf Stunden lang Rede und Antwort gestanden. Miller präsentierte sich vor dem Parlamentsausschuss in Warschau als «Opfer» der Affäre, in die führende Vertreter aus Politik und Medien verwickelt sein sollen. Auf «absurde Weise» sei sein Name mit «einer lügenhaften Version der Ereignisse» in Verbindung gebracht worden, sagte Miller. Sein Ansehen und sein guter Ruf seien dadurch beschädigt worden. Bei der im Dezember aufgedeckten Affäre geht es um Schmiergelder in der Höhe von umgerechnet rund 25,5 Mio. Franken, die der ehemalige Aufsichtsrats-Chef des Fernsehsenders Canal Plus Polska, Lew Rywin, vom Medienunternehmen Agora verlangt haben soll. Mehr dazu: Polen: Erster Rücktritt wegen Korruptionsaffäre, Polen: Chefredaktor unter Korruptionsverdacht und Korruptionsskandal im polnischen Medienmilieu
Sonntag
27.04.2003