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Dienstag
07.01.2003

In Polen hat am Montag eine Untersuchung gegen führende Vertreter aus Politik und Medien wegen Korruption und Bestechung in der Höhe von 25 Millionen Franken begonnen. Als erster befragt wurde Adam Michnik, Chefredaktor der Zeitung «Gazeta Wyborcza». Dieser behauptet, ein Verantwortlicher des Fernsehsendes Canal Plus Polska habe ihm im Auftrag von Ministerpräsident Leszek Miller vorgeschlagen, ein hohes Schmiergeld zu zahlen. Im Gegenzug werde die Regierung das polnische Rundfunkgesetz ändern, um dem Herausgeber der Zeitung den Kauf des kommerziellen Fernsehsenders Polsat zu ermöglichen. In seiner derzeitigen Fassung würde das Rundfunkgesetz dem Kauf einen Riegel vorschieben. Miller wies die Anschuldigungen zurück.

Laut «Gazeta Wyborcza» fand das fragliche Treffen bereits im Juli statt. Michnik habe das Gespräch auf Tonband aufgezeichnet. Die Staatsanwaltschaft habe ihn zur Herausgabe des Originalbandes aufgefordert. Inzwischen forderte Präsident Aleksander Kwasniewski eine Befragung von Ministerpräsident Leszek Miller.