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Mittwoch
11.06.2003

Just einen Tag vor Publikation der Ausschreibung durch das Bakom für ein Zürcher Jugendradio hat die Interessengemeinschaft Elektronische Medien IGEM zu einem Podiumsgespräch unter dem Titel «Braucht Zürich ein Jugendradio?» eingeladen. Erwartungsgemäss konnte die Frage nicht abschliessend beantwortet werden, gingen die Meinungen auseinander. Giuseppe Scaglione, Geschäftsführer des Kabelradios 105, sprach sich klar für einen Zielgruppensender für 15- bis 24-Jährige aus, die er ja bereits mit seinem jetzigen Programm anspricht. Für Eventradioproduzent und Radiomacher Andrej Voina von Pulse Radio steht dagegen der Lifestyle im Vordergrund, der sich nicht zuletzt über bestimmte Musikrichtungen definiere, teilte die IGEM am Mittwoch in einer Zusammenfassung des Anlasses mit. Für Voina sei das Alter der Hörer nebensächlich, während Scaglione der Meinung sei, ein Jugendsender müsse die Älteren zwingend nerven.

Andy Lehmann, Geschäftsführer Mediahaus Seefeld, hielt fest, dass der Geschmack des Veranstalters irrelevant sei. Zielpublikum eines Jugendsenders müssten die 15- bis 24-Jährigen sein. Dieser Meinung ist auch Hans-Ueli Zürcher, Geschäftsführer und Inhaber der Vermittlungsagentur The Cover Media. Er zeigte sich überzeugt, dass ein Nischenradio zu wenig Potenzial hat: «Die Werbung sucht immer die Massen.» Pat Vanek, Head of Media Planning der IP Multimedia (Schweiz) AG, weist darauf hin, dass Jugendliche ganz allgemein weniger Radio hören. Zudem gebe es nicht sehr viele Produkte und Dienstleistungen, die ganz gezielt auf ein junges Publikum ausgerichtet sind.