Über 30 Institutionen, Verbände und Gesellschaften sowie rund 500 Einzelpersonen haben sich an der Ende August 2002 abgeschlossenen Anhörung beteiligt, ob Zürich eine weitere terrestrische UKW-Frequenz für ein Jugendradio erhalten soll, wie dies das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) vorgeschlagen hatte. Stadt und Kanton Zürich begrüssen die Idee ebenso wie die politischen Parteien, die sich zu Wort gemeldet haben (SP, FDP, Junge CVP).
Unterstützung findet der Vorschlag ferner bei verschiedenen Kulturorganisationen, Konsumentenverbänden, bei der Werbebranche sowie bei den Vertretern bestehender oder geplanter Radiostationen, die ihre Programme über UKW-Frequenzen im Raum Zürich verbreiten möchten.
Eine nähere Betrachtung zeigt allerdings, dass die Befürworter des Projekts unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, wie ein solches Radio aussehen soll. Fordern einige eine spezielle lokale Informationsleistung, erwarten andere ein jugendliches Mehrheitenprogramm. Sehen gewisse Kreise im neuen Radio einen Kanal für aktuelle internationale Musiktrends, verlangen andere die spezielle Beachtung der einheimischen Musikszene. Ferner befürworten die einen ein professionelles kommerzielles Radio, derweil sich die anderen für ein nicht kommerzielles, alternatives Radio aussprechen. Kritisch äusserten sich die SRG SSR, die Verbände der Privatradios und der Presse sowie die meisten Zürcher Lokalradios.
Das Bakom wertet die Ergebnisse der Umfrage gegenwärtig aus. Das Uvek wird das Geschäft anschliessend dem Bundesrat unterbreiten. Stimmt der Bundesrat der Einführung eines neuen Jugendradios in Zürich zu, wird die Konzession im Frühling 2003 öffentlich ausgeschrieben. Mehr dazu: Radio 105: Mit eigenem Song zur eigenen Frequenz, Fristerstreckung für Vergabe neuer Radiofrequenz und Jugendradio: Positive Reaktionen
Donnerstag
03.10.2002