Die Schweiz ist um eine Journalismus-Ausbildung ärmer. Der IMK-Lehrgang Medien der Fachhochschule Graubünden wird nach 28 Jahren per sofort aufgegeben.
Eigentlich hätte im September das neue Schuljahr des Lehrgangs Medien beginnen sollen. Dazu wird es nicht kommen.
Grund für das Ende des Lehrgangs sei «primär die demografische Entwicklung», heisst es dazu bei der Bündner Fachhochschule etwas allgemein. Seien die Belegungszahlen am IMK bis vor drei Jahren vor allem im Grundlehrgang noch gut bis sehr gut gewesen, habe danach ein markanter Abwärtstrend eingesetzt.
Hinzu sei gekommen, dass der IMK-Lehrgang Medien «seit jeher als Nischenprodukt für kleinere und mittlere Redaktionen im Raum Südostschweiz» konzipiert war. Und in dieser kleinen Nische konnte «realistischerweise auch nicht mit einer Erholung gerechnet werden», kommentierte Pieder Caminada, langjähriger Leiter des Lehrgangs, das Ende.
Begonnen hatte die Geschichte der berufsbegleitenden Journalismusausbildung in Graubünden 1995, als die 1969 in Zürich gegründete Schule für Angewandte Linguistik (SAL) in Chur eine Filiale eröffnete. Treibende Kraft hinter der Filiale war der Gründer und Leiter der SAL Zürich, Paul Bänziger.
Unter dem Namen IMK-Lehrgang Medien entwickelte sich der Journalismuslehrgang ab 2009 zu einer multimedialen Ausbildung, in der nicht nur der Printjournalismus im Zentrum stand, sondern neu auch die Bereiche Radio, TV und Online.
Am Freitag haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Fachhochschule Graubünden, die IMK-Lehrbeauftragten sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter ein letztes Mal getroffen, um zurückzublicken und den Lehrgang zu beerdingen.
Auf Nachfragen des Klein Reports konnte Pieder Caminada vor Redaktionsschluss nicht reagieren.