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Sonntag
02.06.2019

Medien / Publizistik

Literatur mal nicht «im stillen Kämmerlein»

Literatur mal nicht «im stillen Kämmerlein»

Mit seiner «Plume de Paon», der Pfauenfeder, ehren die Autoren und Autorinnen der Schweiz (AdS) den Verein Sofalesungen. 

«Sofalesungen» sind öffentliche Lesungen in WG-Wohnzimmern, Ateliers oder Schrebergärten. «Mit den Sofalesungen möchten wir ein noch breiteres und vielfältigeres Publikum für die Literatur gewinnen», so der Verein zu seiner Idee. 

Literatur könne man nicht nur «im stillen Kämmerlein» zu Gemüte führen. Auch sollen die Literaten nicht vom Rednerpult zu den Lesern sprechen. Der Verein wünscht sich, dass auf dem Sofa ein Gespräch auf Augenhöhe entsteht.

Die Sofalesungen sind aus einem Projekt des Literaturhauses Basel 2014 entstanden. 2015 stieg der Förderfonds Engagement Migros ein, um den Basler Keim schweizweit zu lancieren. Im laufenden Jahr fanden die ersten Sofalesungen in der Ostschweiz sowie in Lausanne, Genf und La Chaux-de-Fonds statt.

An dem Engagement des Vereins gefiel der AdS-Jury besonders das Bemühen, jungen Schreibenden den Eintritt in die literarische Welt «auf sorgfältige, aber auch innovative Art» zu ermöglichen, heisst es in einer Mitteilung des Schriftstellerverbands.

Für die weniger farbenprächtige Bleifeder, der «Plume de Plomb», wählte die Jury den in Zug domizilierten Verlag Schweizer Literaturgesellschaft. «Verlag» komme von «vorlegen», was so viel heisse, wie dass der Verlag das wirtschaftliche Risiko trage. 

«Der AdS will mit diesem Preis die Schweizerische Literaturgesellschaft zum Nachdenken über dieses Prinzip einladen.»