Der Streit zwischen AZ-Medien-Verleger Peter Wanner und der Mediengewerkschaft Syndicom eskaliert. Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, greift Wanner zu drastischen Mitteln. Er liess in seinem Familienunternehmen alle E-Mails blockieren, die von der Domain des Journalistenverbandes aus gesendet werden. Ohne die Betroffenen zu informieren.
Schickt ein Vertreter von Syndicom nun also elektronische Post an eine AZ-Adresse, erhält er eine Fehlermeldung. Laut AZ-Mediensprecherin Monica Stephani ist die Sperre die Retourkutsche für ein Massenmail, das die Arbeitnehmerorganisation im Februar an AZ-Angestellte verschickt hatte. Das sei «unzulässig» gewesen.
Die Journalistenvertreter schalteten sich ein, als über den Klein Report Ende 2016 bekannt geworden war, dass man bei der Pensionskasse des Verlags über eine Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre nachdenke. Verleger Wanner habe sich inzwischen als Gegner dieser Idee geoutet, die Vorsorgeeinrichtung sei gesund, so die Begründung.
Eine Entsperrung könne durch ein schriftliches Gesuch «jederzeit beantragt» werden, sagte AZ-Sprecherin Stephani, bislang sei dies nicht geschehen.
Gegenüber dem Klein Report erklärte Stephani am Sonntag: «Grundsätzlich behandeln wir alle Massenmails an Mitarbeiter der AZ Medien gleich, so auch geschehen im Fall der Syndicom. Zudem stehen wir im laufenden Dialog mit Syndicom.»
«Das Gesuch werden wir natürlich schicken», heisst es bei Syndicom, wie die «SonntagsZeitung» schrieb.