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Freitag
07.11.2003

In den Medien muss laut Peter Studer, Präsident des Schweizer Presserats, die Fairness hochgehalten werden. Dies bedeute, immer beide Seiten anzuhören, sagte Studer am Donnerstagabend in einem Referat an der Universität Konstanz. Leider werde manchmal nicht sauber recherchiert oder mit unsauberen Mitteln emotionale Aufruhr geschürt, sagte Studer im Rahmen der Kooperationsveranstaltung mit dem Kanton Thurgau weiter. Das Thema seines Referats stand unter dem Titel «Fairness - Leerformel oder einklagbare Forderung?». Studer führte einen Zeitungsbeitrag der «Weltwoche» an, in dem behauptet wurde, jeder Flüchtling koste die Schweiz 1 Mio. Franken. In solchen Fällen greife der Presserat ein und werde aktiv. So wie auch bei dem Presseskandal, den der «SonntagsBlick» im Fall des ehemaligen Botschafters Borer losgetreten hatte. Schnell war deutlich geworden, dass an den Sex-Vorwürfen gegen Borer nichts dran war. Der Schweizer Presserat erteilte dem Verlag eine scharfe Rüge, jener entschuldigte sich und entliess einige seiner für die Geschichte verantwortlichen Mitarbeiter. «Helfen Sie mit, Fairness in allen Bereichen zu stützen», appellierte Studer zum Schluss seines Vortrags an die zahlreich erschienenen Zuhörer.