Peter Scherer ist mit dem Filmmusikpreis der Fondation Suisa ausgezeichnet worden. Der Zürcher Komponist wird für seine Musik zum Dokumentarfilm «Dark Star- HR Gigers Welt» von Regisseurin Belinda Sallin geehrt.
Scherer gehöre zu den «Aushängeschildern der Schweizer Filmmusik»: «Er vermag mit seiner Filmmusik zu Dark Star - HR Gigers Welt selbst in den sparsamsten und kürzesten Musikeinsätzen eine Kraft und eine Dringlichkeit zu erzeugen, die Ihresgleichen sucht», begründete die Jury ihren Entscheid. «Peter Scherers Filmmusik kann sich niemand entziehen.»
Der Film porträtiert den 2014 verstorbenen Meister des düsteren Surrealismus zu einer Zeit, als dieser bereits gesundheitlich angeschlagen war. Zurückhaltend und wortkarg erlebt man HR Giger während der 95-minütigen Dokumentation.
Als Scharnier springt Scherers Musik in die Sprachlücke: «Mit feinfühligen musikalischen Einsätzen hat es Peter Scherer verstanden, eine zusätzliche Brücke zwischen dem Betrachter und dem Protagonisten zu schlagen, ohne dabei eine bestimmte Richtung vorzugeben oder gar irgendwelche Klischees zu bedienen», so die Jury weiter.
Für Preisträger Scherer untermalt die Musik den Filmstoff nicht nur, sie bereichert das Filmmedium um eine zusätzliche Ebene: «Musik im Film hat die spezielle Fähigkeit, subtile Zusammenhänge und emotionalen Nachdruck in einer Art einzusetzen, die über die visuellen Mittel hinausgeht.»
Schon einmal hat Scherer den Filmmusikpreis der Urheberrechtsorganisation Suisa gewonnen: für seine Kompositionen zum Spielfilm «Marmorera» 2007. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt die Musik zu Markus Imhofs «More Than Honey», für den Peter Scherer 2013 den Schweizer Filmpreis für die beste Musik erhielt.
Zum ersten Mal hat die Jury den mit 25 000 Franken dotierten Presi an einen Dokumentarfilm vergeben. Die Preisverleihung findet am Freitag im Rahmen des Festival del Film Locarno statt. Am Mittwoch wird die 68. Ausgabe des internationalen Festivals eröffnet.