Der ehemalige Werber und Fotograf Peter Hauser spaziert wie immer mit Schirmmütze behutet und mit Hund Marroni an der Leine durch Zürichs Quartiere und fotografiert Zeitungsbündel mit seiner Leica. Die Bilder, die dabei entstehen, sind nun auf 1,50 mal 1,12 Meter vergrössert in einer Ausstellung mit dem Titel «News von gestern» zu sehen.
«Dieses Fotoprojekt war keinesfalls so geplant und ich habe das nicht angefangen, weil ich wusste, dass es gut ankommen würde», sagt der ehemalige Werber (GGK Basel, Frei Zürich, Facts) gegenüber dem Klein Report. «Ich hatte eine neue Kamera und wollte sie ausprobieren, also habe ich auf einem Spaziergang Zeitungsbündel fotografiert und dann geschaut, wie oft ich diese vergrössern kann.»
Aus dem Versuch ist ein grösseres Projekt geworden. Hauser stellte im November 2012 seine «gebündelten News» in den Gängen des Bildungszentrums für Erwachsene (EB Zürich) aus, wo er auch als Dozent tätig ist. 150 Leute kamen an die Vernissage. Unter ihnen auch Kunstsammler und Anwalt Peter Nobel, der die bekannte Sammlung Press Art besitzt. «Nobel kaufte gleich zu Anfang die drei besten Bilder, was die anderen Gäste natürlich sahen. Da er als Kenner bekannt ist, taten es ihm viele gleich und ich verkaufte zwölf Bilder an meiner ersten Vernissage», erinnert sich Hauser stolz.
Auf seinen Foto-Spaziergängen hat er manch spannende Begegnung: «Die Schweizer werden nicht etwa misstrauisch und fragen mich, warum ich ihre Zeitungsbündel fotografiere. Sie denken im Gegenteil sofort, dass sie etwas falsch gemacht haben. Sie fragen mich, ob ich von der Polizei sei und ob sie das Bündel falsch raus gestellt haben», erklärt Hauser kopfschüttelnd die Schweizer Mentalität.
Das Fotografieren ist neben seiner Lehrtätigkeit und seiner Arbeit als freier Konzepter seiner Firma Hauser Concept längst ein wichtiges Standbein für ihn geworden. Nun hat er in der Galeristin Cecilia Trachsler eine Verbündete gefunden und stellt seine Fotos ab dem 10. Oktober in ihrer Casa del Arte an der Wolfbachstrasse 11 in Zürich aus. «Es werden zehn bekannte und acht neue Bilder zu sehen sein», kündigt Hauser an.
Er selber sieht sich keinesfalls als Newcomer, obwohl er am Donnerstag seine erste Ausstellung in einer Galerie eröffnet. «Die Vernissage macht mich zwar nervös, wie einen Anfänger, in meinem Alter kann man aber kaum ein Newcomer sein. Ausserdem habe ich mir ja dank Peter Nobel schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeiten können.»