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Mittwoch
20.06.2012

Eine wirklich witzige sommerliche Schnaps- oder Bier-Idee - und passend in diesen Währungskrisen-Sommer: Die Stadt Lugano hat die Geldpresse angeworfen und wirft mit dem Luganeser Franken eine eigene Sommerwährung auf den Markt. «Lugano Cambia» heisst der Gag.

Das gibts in Griechenland schon in Dutzenden von Dörfern, jetzt machts Lugano nach, allerdings nicht aus Not oder Krise geboren, sondern als PR-Gag für die Tourismusbranche, der sicher noch zu reden geben wird: Am Montag stellten Bürgermeister Giorgio Giudici und Lorenzo Quadri, Vorsteher des städtischen Amts für Tourismus, die Geldscheine der Öffentlichkeit vor. Ab nächster Woche dann tourt Lugano mit seiner Wechselstube durch fünf Städte ennet dem Gotthard, um die Währung in der Deutschschweiz in Umlauf zu bringen.

In St. Gallen, Bern, Basel, Luzern und Zürich werden in den nächsten drei Wochen für jeweils zwei Tage Fotos, Souvenirs und Erinnerungen  von/aus/an Lugano gegen Luganeser Franken nicht gekauft, sondern eingetauscht. Der Umtausch erfolgt nach dem Prinzip: Gib uns dein altes Bild von Lugano und wir geben dir 30 Luganeser Franken, damit du dir selbst ein neues machen kannst. Der grösste Teil des Budgets, das für eine Werbekampagne in der Deutschschweiz vorgesehen war, geht so direkt an alle, die Lust haben, Lugano neu zu entdecken.

Bereits vor der 2014 geplanten Eröffnung des Kulturzentrums LAC präsentiert sich Lugano so als lebendige Kulturstadt. Und eine, die mit einem Augenzwinkern auf Gästefang geht. Höhepunkte sind in diesem Sommer unter anderem Ausstellungen von Tony Cragg in der Villa Ciani, von Werken der Avantgarden des 20. und 21. Jahrhunderts aus der Sammlung Olgiati im neuen -1, und von Schweizer Kunst aus der Sammlung der Mobiliare im Kantonalen Kunstmuseum. Eine ganze Serie von attraktiven Festivals und Veranstaltungen sorgen bei freiem Eintritt an lauen Sommerabenden für entspannte Stimmung am See: Estiva Lugano, Estival Jazz, Blues to Bop, Longlake, Buskers  - 170 Events an elf Wochenenden, 300 Künstler und 100 Jugendliche, die Hand anlegen.

«Lugano cambia»: Die 30 Luganeser Franken sollen das Startkapital sein, mit dem sich Deutschschweizer davon selbst ein Bild machen können. Sie gelten nur in und um Lugano. Einmal in Lugano angekommen, werden sie von über 160 Partnern in Stadt und Region als Zahlungsmittel akzeptiert: Museen, Restaurants, Hotels, Pensionen, Parks, Eisdielen, Cafés, Pedalovermieter, Bahnen, Schifffahrtslinien und Geschäfte. Sie sind am Cambio-Schild am Eingang oder an der Kasse zu erkennen.