Der amerikanische Softwarehersteller Peoplesoft hat durch den Milliardenschweren Kauf des kleineren Wettbewerbers J. D. Edwards seine Position in der Übernahmeschlacht mit dem Konkurrenten Oracle gestärkt. Nach dem 1,8 Milliarden Dollar teuren Geschäft ist es für Oracle nun schwieriger geworden, Peoplesoft im Zuge einer feindlichen Übernahme zu schlucken. Experten rechnen damit, dass Oracle sein Angebot nun um mindestens eine Milliarde Dollar auf 7,3 Milliarden aufstocken muss. Peoplesoft hält nun 88 Prozent an J. D. Edwards, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Die restlichen Aktien will Peoplesoft bis Ende August in seinen Besitz bringen. Das Unternehmen hatte seine Offerte für den Mitbewerber von 1,75 auf 1,8 Milliarden US-Dollar erhöht - das Übernahmeangebot war am Donnerstagabend um 24.00 Uhr (Ortszeit) abgelaufen. Zwischen den Unternehmen läuft zudem ein Konkurrenzkampf um den zweiten Platz am weltweiten Markt der Unternehmenssoftware. Peoplesoft hat mit dem Erwerb von J. D. Edwards nun Oracle von der zweiten Stelle hinter Marktführer SAP verdrängt. Oracle hat sein kürzlich aufgestocktes Übernahme-Angebot für Peoplesoft zum zweiten Mal bis zum 15. August verlängert. Offenbar sind nicht genug Aktionäre bereit, ihre Papiere in Aktien von Oracle einzutauschen. Oracle hat zudem die schwierige Aufgabe vor sich, die amerikanische Kartellbehörde davon zu überzeugen, dass auf dem Markt noch genügend Wettbewerber übrig bleiben, wenn sich Oracle Peoplesoft und J. D. Edwards einverleibt. Mehr dazu: US-Justizministerium erlaubt PeopleSoft Übernahme von J.D. Edwards
Freitag
18.07.2003