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Freitag
22.11.2002

Nachdem ein Bericht der «Washington Post» zu einem Internet-Überwachungsprojekt des Pentagons einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hat, versucht das US-Verteidigungsministerium in einer öffentlichen Stellungnahme zu beruhigen. Das «Total Information Awareness System» sei ein experimenteller Prototyp, «der die Machbarkeit untersuchen soll, grosse Mengen an Daten nach verdächtigen Mustern, die auf terroristische Tätigkeiten hindeuten, zu durchsuchen», erklärte der US-Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium Pete Aldrige laut dem österreichischen Branchendienst Pressetext. Das Projekt sei in keinem Fall ein Versuch zur totalen Überwachung. Die Argumente des Pentagons im Originalton: http://www.defenselink.mil/news/Nov2002/n11202002_2002112013.html

Das System solle nach Darstellung des Pentagons auf keinen Fall die Privatsphäre des Einzelnen verletzen und alltägliche Daten wie Pass- oder Visa-Anträge, Kreditkarten-Transaktionen oder medizinische Daten durchforsten. Stattdessen sollen nur Transaktionen überprüft werden, die als mögliche Hinweise für terroristische Aktivitäten gelten. Das Projekt besteht nach Angaben von Aldrige aus drei Teilen. So will das US-Verteidigungsministerium damit Technologie für die schnelle Übersetzung von Sprachen, zur Mustererkennung sowie für die schnelle Entscheidungsfindung und Kommunikation zwischen verschiedenen Regierungsstellen erforschen. Das Verteidigungsministerium will auf keinen Fall die Aufgaben der Sicherheitsbehörden übernehmen, so Aldrige. Bei der Finanzierung des Projekts wollte der US-Unterstaatssekretär nur zehn Mio. Dollar für das kommende Jahr bestätigen. Welche Finanzmittel für die folgenden Jahre veranschlagt sind, wurde nicht bekannt gegeben. - Zur Erinnerung: Pentagon im Terrorwahn will Internet-Kontrolle