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Sonntag
20.07.2003

Zwei der grössten US-Pensionsfonds haben den Medienkonzern AOL Time Warner wegen mutmasslichen Betrugs verklagt. Der Aktienkurs sei durch übertriebene Umsatzangaben in die Höhe getrieben worden, heisst es unter anderem in der Anklageschrift vom Freitag. Der US-Fonds Calpers forderte nach eigenen Angaben eine Rückerstattung von 250 Mio. Dollar. Die Klage richte sich gegen AOL, AOL Time Warner sowie frühere und derzeitige Mitglieder der Unternehmensspitzen, darunter Stephen Case, Gerald Levin, Robert Pittman und David Colburn.

Calpers spricht von Unregelmässigkeiten bei Abrechnungen der damals noch unabhängigen Internet-Sparte America Online (AOL) vor und nach der Fusion mit Time Warner. Betroffen sind auch die Finanzberater von AOL Time Warner, Salomon Smith Barney und Morgan Stanley, sowie der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young, die an der Fusion mitgewirkt haben. Durch «betrügerische» Transaktionen und «unsaubere» Abrechnungen seien die Umsätze übertrieben dargestellt worden. Die Werbe-Einnahmen der AOL-Internet-Sparte seien vor und nach der Fusion um mindestens 1,7 Mrd. Dollar zu hoch angegeben worden.

Calpers (California Public Employees` Retirement System) ist der grösste Pensionsfonds der USA. Castrs (California State Teachers` Retirement System) steht an dritter Stelle. Dieser Fonds fordert allein 200 Mio. Dollar. Was bisher geschah: Anleger reichen Klage gegen AOL Time Warner ein und US-Börsenaufsicht rügt AOL Time Warner und Bertelsmann...alles zu AOL Time Warner im Archiv