Content:

Montag
15.08.2022

Medien / Publizistik

«20 Minuten» verharmlost und entschuldigt indirekt den Attentäter auf Salman Rushdie. Bildschirmfoto des Artikels…

«20 Minuten» verharmlost und entschuldigt indirekt den Attentäter auf Salman Rushdie. Bildschirmfoto des Artikels…

Die Pendlerzeitung «20 Minuten» bezeichnet das Mordattentat auf Salman Rushdie als «Attacke» und als eine «Tat eines Kritikers».

Salman Rushdie führt seit 1988 ein Leben unter der Fatwa. Im selben Jahr erschien Rushdies Buch «Die satanischen Verse». Ayatollah Khomeini erliess die islamische Rechtsanordnung der Fatwa, was bedeutet, dass jeder Muslim das Recht erhielt und sogar das Gebot auferlegte, Salman Rushdie zu ermorden.

Dies angeblich, weil der Schriftsteller «Blasphemie» begangen habe und vom Islam abgefallen sei. Rushdie musste daraufhin mehrere Jahre untertauchen. Das Todesurteil wurde mehrmals bestätigt, zuletzt im Jahr 2012.

Am Freitag, 12. August 2022 stach ein nach Medienberichten dem «schiitischen Extremismus» nahestehender Attentäter über 15mal auf Salman Rushdie, der an einem Literaturfestival auftrat, ein. Rushdie wurde notverarzt und liegt immer noch im Spital, scheint die Mordattacke aber überlebt zu haben.

Nun schreibt «20 Minuten» zum Mordanschlag einen verharmlosenden Bericht, indem der Attentäter als «Kritiker» verharmlost wird. «Nachdem ein Kritiker bei einer Rede in New York auf den Schriftsteller losging und ihn mit einem Messer verletzte …».

In einer dazugestellten Info-Box ist von Salman Rushdie als «Islamkritiker» die Rede, dabei handelt es sich um einen Bestseller-Autoren, der schon mehrmals als Nobelpreisträger gehandelt wurde. «20 Minuten» schreibt weiter: «Einige Muslime fühlten sich durch das Werk in ihrem religiösen Empfinden verletzt.»

Der Klein Report ist schockiert über die Verharmlosung dieses Angriffs auf die Gallionsfigur der freien Welt Salman Rushdie. Der Bericht liest sich so, als ob es durchaus verständlich sei, dass ein Schriftsteller, der «Islamkritiker» ist, eben auch von «in ihren Gefühlen verletzten Muslimen» erstochen, verfolgt und getötet werden könne.