Er machte in Deutschland Karriere als ein Sohn von türkischen Gastarbeitern. Einer internationalen Öffentlichkeit bekannt wurde aber Deniz Yücel erst, als er in der Türkei unrechtmässig verhaftet und mittels konstruierter Anschuldigungen inhaftiert wurde.
Jetzt ist der Journalist und Schriftsteller Deniz Yücel neuer Präsident des PEN-Zentrums Deutschland. Der Publizist wurde am Dienstagabend bei der Mitgliederversammlung in der Frankfurter Paulskirche gewählt, wie ein PEN-Sprecher mitteilte.
Yücel studierte in Berlin Politikwissenschaft. Er arbeitete als freier Journalist, war Redakteur der «taz», ehe er für die «Welt» als Türkei-Korrespondent nach Istanbul ging.
Wegen angeblicher Unterstützung einer terroristischen Vereinigung war er von Februar 2017 bis Februar 2018 in der Türkei im Hochsicherheitsgefängnis Silivri westlich von Istanbul inhaftiert. Erst nach langem politischen Tauziehen kam Yücel frei und durfte ausreisen.
Laut PEN hat Yücel drei Bücher veröffentlicht, darunter «Wir sind ja nicht zum Spass hier: Reportagen, Satiren und andere Gebrauchstexte» und «Agentterrorist: Eine Geschichte über Freiheit und Freundschaft, Demokratie und Nichtsodemokratie».
Für seine Arbeit wurde der Journalist und Autor mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik (2011) und dem Theodor-Wolff-Preis (2017).
Der Name des Zentrums PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Sein Anliegen ist die Freiheit des Wortes. Bei PEN International sind über 150 Schriftstellerorganisationen aus mehr als 100 Nationen vereinigt.