Der Schriftsteller Paulo Coelho hat sich in der Schweiz mit seinem neuen Buch «Untreue» nicht nur Freunde gemacht. Kritisch reagierten etwa «Le Matin» und «Tribune de Genève», da Coelho die Genfer Politiker als «die uninteressantesten und fadesten des Planeten» beschreibt.
Paulo Coelho zeigte sich von den Berichten in «Le Matin» und «Tribune de Genève» allerdings unbeeindruckt. «Danke für die Beschimpfungen», meinte er in einem Tweet und bezeichnete die Berichterstattung als «Gratiswerbung».
Einige weitere Textstellen haben aber selbst beim Diogenes-Verlag wenig gefallen gefunden, weil sie nämlich schlicht falsch sind, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. So behaupte Coelho etwa, dass der Schweizer Präsident von den sieben Bundesräten gewählt werde.
Die Diogenes-Lektorin hat die Fehler allerdings erst entdeckt, als die ausländischen Rechteinhaber die portugiesische und die französische Version des Buches bereits in den Druck gegeben hatten. In der Version von Diogenes, der nur über die deutschen Rechte verfügt, sollen die Fehler noch entfernt werden.
Handwerkliche Fehler seien in Büchern üblich, meinte die Diogenes-Pressesprecherin Ruth Geiger am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. Deshalb sei ein gutes Lektorat wichtig. Dass derartige Schnitzer bei einem Schriftsteller wie Coelho aber dennoch ins Buch gelangen, «das gibt es bei uns nicht», meinte sie. Für die französische Version des Buches kamen die Rückmeldungen der Diogenes-Lektorin aber zu spät.
Ob sich der Rummel auf die Verkaufszahlen der deutschen Übersetzung auswirken wird, muss sich erst noch zeigen. Die Version von Diogenes kommt im Oktober in den Handel.