Mit ihrer neuen Frauenklatsch-Talksendung «Boser & Böser» setzt Patricia Boser einen Gegenpol zur oft genug aalglatten «Glanz & Gloria»-Berichterstattung: «Wir machen keine `Berichterstattung`, sondern führen einen offenen, direkten und ehrlichen Gedankenaustausch, ein Gespräch über Gefühle, Ansichten, Stimmungen und Befindlichkeiten der Frau von heute», erklärt die Moderatorin gegenüber dem Klein Report das Sendekonzept.
«Und ja: Ich kann extrem böse sein, aber das ist hier nicht meine Rolle. Ich bin die Moderatorin der Sendung und habe die Aufgabe, meinen `bösen` Gesprächspartnerinnen Dinge und Statements zu entlocken, die frau normalerweise nicht in der breiten Öffentlichkeit, sondern bei einem Frauenklatsch oder bei einem Tratsch von Frau zu Frau von sich offenbart.»
Mit der Sendung gibt Boser der modernen Frau eine Plattform, sich aus Frauensicht zu aktuellen und zu immer wieder aktuellen Fragen zu äussern: «Wir inszenieren bewusst kein Rededuell zwischen Frau und Mann, sondern lassen für einmal der weiblichen Sichtweise den ihr gebührenden Platz», meint sie weiter. Dies geschehe natürlich nicht im luftleeren Raum: «Wir geben dem Mann von der Strasse die Möglichkeit, seine Position quasi als Kontrapunkt oder auch als Bestätigung und Inspiration für den Frauentalk offenzulegen.»
Provokative Statements im «SonnTalk» hatten auch schon juristische Nachspiele oder erforderten Entschuldigungen. Für «Patty» Boser sind Entschuldigungen jedoch meist das Resultat von persönlichen Angriffen: «Wer aber muss sich für seine persönliche Meinung entschuldigen? In unserem Talk geht es nicht darum, jemanden blosszustellen oder zu verunglimpfen, sondern um persönliche Erfahrungen und unverblümte Ansichten von Frauen, die mit beiden Füssen im heutigen Leben stehen. Deshalb wird es für mich weniger darum gehen, meine Mit-Talkerinnen an die Leine zu nehmen, sondern vielmehr, diese aus der Reserve zu locken», so Boser.
Und was hält die einstige «Kupplerin der Nation» eigentlich von heutigen Kuppel-Shows wie «Bachelor» und «Bachelorette»? Patricia Boser: «Diese Formate sind perfekt inszeniert und gleichzeitig ein Spiegelbild der heutigen, einerseits coolen und andererseits doch so verletzlichen menschlichen Gesellschaft. Deshalb kommen sie auch - wie seinerzeit `Swiss Date` - bei den Zuschauerinnen und den Medien so gut an. Nach aussen hin hat jeder alles locker im Griff und doch hat jedermann eine Sehnsucht nach der grossen Liebe des Lebens. Das wird sich wohl auch in den kommenden 100 Jahren nicht ändern!»