Eine Woche lang sorgte eine Mystery-Kampagne in der Deutschschweiz für munteres Rätselraten. Auf 300 Plakatwänden waren in grosser Schrift die Ziffern «20102010» zu lesen sein. Zugleich wurden Passanten dazu aufgerufen, auf der Internetseite www.20102010.ch anzugeben, welche Botschaft sie hinter den geheimnisvollen Ziffern vermuteten. Seit Donnerstag steht nun fest, wofür die Nummernkombination steht: für das Datum «20. Oktober 2010». Die Patientenorganisation OsteoSwiss wollte mit der Kampagne auf den Welt-Osteoporosetag vom Mittwoch, 20. Oktober und auf die Krankheit Knochenschwund allgemein aufmerksam machen.
«Wir wollten mit der Kampagne einmal ein jüngeres Publikum ansprechen. Osteoporose ist ein Thema, das sich in den Medien oft nur schwer vermitteln lässt», sagte am Donnerstag Emil Mahnig, langjähriger Journalist und Präsident der Patientenorganisation OsteoSwiss, gegenüber dem Klein Report. Wie die zahlreichen Rückmeldungen zeigten, sei dies gelungen. Innert sechs Tagen sei die Seite 46 000 Mal angeklickt worden, über 500 Lösungsvorschläge wurden eingereicht, wobei «20102010»-Interessierte aus 15 verschiedenen Ländern mitgerätselt haben.
«Viele Vorschläge waren sehr witzig», sagte Mahnig. Dem Klein Report verriet er einige der fantasievollsten Ideen: Die Ratenden tippten unter anderem darauf, «20102010» sei der Durchmesser einer Weihnachtskugel, die Anzahl der bisher von DRS3 ausgestrahlten Philipp-Maloney-Staffeln, das Datum des übernächsten Weltuntergangs, die Geheimnummer von Brad Pitt, die Anzahl Liebhaber, die schon mit beziehungsweise um Lady Gaga pokerten, eine neue Auskunftsnummer oder das Datum von Stefan Raabs 44. Geburtstag. Die richtige Lösung fand indes niemand. «Wir werden am 20. Oktober bekannt geben, wer den Hauptpreis gewonnen hat. Dafür werden wir einen der besonders witzigen Vorschläge herauspicken», so Mahnig.
Die gewitzte Kampagne hat einen ernsten Hintergrund: Osteoporose gehört in der Schweiz auch heute noch zu den meist unterschätzten und oft viel zu spät diagnostizierten Krankheiten. Dabei verursacht die «Krankheit der brüchigen Knochen» nicht nur viel Schmerz und Leid, sie belastet unser Gesundheitswesen auch mit enormen Folgekosten. Denn Frakturen, die wegen fragiler Knochen zustande kommen, gehören mit zu den wichtigsten Kostentreibern unseres Gesundheitssystems.
Das belegt auch eine neue Studie, die an der Universitätspoliklinik für Osteoporose am Inselspital Bern durchgeführt wurde. Professor Dr. med. Kurt Lippuner will am Welt-Osteoporose-Tag die aktuellsten, beunruhigenden Ergebnisse seiner Untersuchung präsentieren. Nach einer Medienkonferenz zum Thema sind alle Interessierten zu einem Kurzreferat und einem Podiumsgespräch eingeladen. Es diskutieren unter der Leitung von OsteoSwiss-Präsident Emil Mahnig: Prof. Konstantin Beck, Gesundheitsökonom CSS, SP-Nationalrätin Bea Heim, Salome von Greyerz vom Bundesamt für Gesundheit BAG, die Osteoporose-Spezialistin Prof. Dr. med. Heike A. Bischoff-Ferrari von der Universitätsklinik Zürich sowie die Osteoporose-Betroffene Renate Eberli.
Die Infoveranstaltung findet am Mittwoch, 20. Oktober, um 17.15 Uhr im Hotel Radisson SAS in Luzern statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter E-Mail info@osteoswiss.ch ist jedoch erwünscht.
Freitag
15.10.2010




