In den USA wir zurzeit ein Streit um Patente in verschiedenen Versionen der Word-Programme von Microsoft ausgetragen. Nachdem vergangene Woche ein Gericht in Texas eine Klage des kanadischen Software-Unternehmens «i4i» gutgeheissen hat, hat sich Microsoft jetzt an ein US-Berufungsgericht in Washington gewendet. Wenn das Urteil rechtskräftig würde, erlitte Microsoft einen irreparablen Schaden, weil es das Unternehmen zwingen würde, sein Proramm-Produkt für Monate vom Markt zu nehmen, heisst es in dem Antrag.
Ein Gericht in Texas hatte der kanadischen Firma eine Zahlung von 290 Millionen Dollar zugesprochen und Microsoft dazu verurteilt, innerhalb einer Frist von 60 Tagen gewisse Teile der Software zu entfernen. Betroffen wären die Versionen Word 2003 und Word 2007 sowie das für den Herbst geplante Software-Paket Office 2010. Andernfalls würde am 10. Oktober ein Verkaufsstopp in den USA greifen.
Das kanadische Software-Unternehmen «i4i» wirft Microsoft bereits seit 2007 vor, in seiner Textverarbeitung wissentlich ein Patent zu verletzen. «i4i» entwickelt Software für die Dokumentenverwaltung in Unternehmen. Unter anderem hält das Unternehmen ein Patent für ein Verfahren, das auf der sogenannten XML-Sprache basiert. Mithilfe dieser Auszeichnungssprache (XML steht für Extensible Markup Language) können zum Beispiel Textdokumente formatiert und bestimmte Inhalte wie etwa Telefonnummern als solche automatisch erkannt werden.
Mittwoch
19.08.2009



