In Paris bahnt sich ein Streit um die Veröffentlichung von Gratiszeitungen an. Wegen Protesten der Gewerkschaften wurde der für Montag geplante Start der ersten Gratiszeitung «Metro» in Frankreichs Hauptstadt verschoben. Laut «Metro International», soll sie aber in wenigen Tagen auf den Markt kommen. «Metro International» gehört zum Multimediakonzern Modern Times Group. Eine neue Gratiszeitung sei wettbewerbswidrig und gefährde die Pressefreiheit kritisierten die französischen Pressevertriebe und Gewerkschaften. Metro-Geschäftsführer Pelle Tornberg bezeichnete die Angst als unbegründet. «Die Gratiszeitung ist eine komplementäre Erscheinung zu den verkauften Titeln. Wir zielen auf Personen zwischen 15 und 35 Jahren ab, die normalerweise keine Zeitungen kaufen», erklärte Tornberg in einem Interview mit der Zeitung «Le Journal du Dimanche». Aber nicht nur «Metro», möchte seinen Fuss in die französische Hauptstadt setzen, auch der norwegische Schibsted-Verlag möchte Paris eine Gratiszeitung anbieten. Zusammen mit der französischen Gruppe SIPA/Ouest France soll die Gratiszeitung «Vingt Minutes Paris» (20 Minuten Paris) veröffentlicht werden. Mit seinem Projekt «20 Minuten Köln» hatte Schibstedt Ende 1999 den Zeitungskrieg in Köln entfacht. Die Verleger DuMont Schauberg und Springer hatten daraufhin eigene Gratiszeitungen auf den Markt gebracht. Der Zeitungskampf mit Millionenverlusten führte schliesslich dazu, dass alle drei Gratisblätter eingestellt wurden.
Montag
11.02.2002