So viel Schweizer Fototalent hat man kaum je auf einem Fleck gesehen: Aus Anlass des 15-Jahre-Jubiläums ihrer Pariser Kunst-Galerie hat die Berner Galeristin Esther Woerdehoff alles, was an Schweizer Fotokunst Rang und Namen hat, nach Paris gebracht, an ihren prominent platzierten Stand bei Paris Photo im wunderschönen Palais Royal, der bedeutendsten Fotomesse der Welt.
Die grossen Verstorbenen (Werner Bischof, Karl-Heinz Weinberger) und die grossen Alten sind da (René Burri, Robert Frank, Peter Knapp), die grossen Etablierten (Michel Comte, Woerdehoff-Ehemann Michael von Graffenried, Hannes Schmid, Christian Vogt) ebenso wie die grossen Jungen (Fabian Unternährer, Joel Tettamanti), die es denen, die ihre Väter und Grossväter sein könnten, allemal zeigen: Von den Porträts im Renaissance-Stil des Tessiner Twens Christian Tavalini wurden allein am Eröffnungstag für 100 000 Euro verkauft!
Beim Empfang auf der Schweizer Botschaft zu Ehren der Schweizer Fotoszene kam Botschafter Jean-Jacques de Dardel regelrecht ins Schwärmen und sprach von unglaublicher Präsenz an Schweizer Talent in Paris: «Paris-Texas, das ist ein Film, Paris-Berlin, das ist Politik - aber Paris-Schweiz, das ist Kultur!»
Dem versammelten Schweizer Fototalent in Paris gaben auch viele illustre Kunstsammler und Wahlfranzosen die Ehre, unter anderen Ex-Avenir-Suisse-Chef Thomas Held, alt NZZ-Auslandkorrespondent Ueli Meister, Tricolor-Chef Ronny Ochsner (der die Fotos aller Grossen printet, von FischliWeiss über Pipilotti Rist bis Hannes Schmid und Michel Comte) sowie Unternehmer Franz Wasmer, der aus seinen Zeiten als Besitzer der Edelschuhmarke Charles Jourdan in Paris ein wunderschönes Hôtel particulier mit 2400 m2 Grundfläche besitzt, das er mit so illustren Mitbewohnern wie Seidenkönig Andy Stutz, Sopranistin Cecilia Bartoli und Bau-Tycoon Bruno Marazzi bewohnt.
Trauriges Gesprächsthema des Abends: der Gesundheitszustand von Altmeister René Burri (links im Bild, mit Luc Chessex), der nach vielen Operationen und eineinhalb Jahren Abstinenz beschlossen hat, das Leben noch in vollen Zügen zu geniessen und wieder zu rauchen und zu trinken.
