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Dienstag
12.06.2001

Ein Gericht in Paris hat das Wochenmagazin «Paris Match» zu einer Geldbusse von umgerechnet 4 700 Franken verurteilt, weil das Magazin im Mai Fotos der «Loft Story»-Kandidatin Loana Petrucciani mit ihrer dreijährigen Tochter veröffentlichte. Petrucciani hatte ursprünglich 250 000 Franken Schadenersatz verlangt. Die Justiz begründete am Dienstag ihr Urteil damit, dass die Publikation eine Verletzung des Privatlebens der jungen Französin sei. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass sich Petrucciani an der neunwöchigen Zwangswohngemeinschaft «Loft Story» beteilige, die vom Fernsehsender M6 rund um die Uhr gefilmt wird. Jede Person, unabhängig von ihrem Bekanntheitsgrad, habe ein Anrecht auf Privatsphäre und könne sich der Veröffentlichung von Informationen widersetzen. Zuvor war bereits die Wochenzeitschrift «France-Dimanche» zu umgerechnet 20 000 Franken Schadenersatz verurteilt worden, da sie den Umstand enthüllt hatte, dass Petrucciani Mutter einer kleinen Tochter sei, die sie einer Pflegefamilie anvertraut hatte. Das Monatsmagazin «Entrevue» zahlte Schadenersatz in der Höhe von 30 000 Franken, da das Magazin Nacktfotos von Petrucciani und einer zweiten «Loft Story»-Kandidatin, die beide vor ihrer Beteiligung an «Loft» Stripperinnen gewesen waren, veröffentlicht hatte.