Der Schauspieler und TV-Moderator Ottfried Fischer hat vor dem Amtsgericht München einen Sieg gegen einen ehemaligen «Bild»-Reporter errungen. Der Journalist wurde wegen «Nötigung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs» zu einer Geldstrafe von 14 400 Euro verurteilt. Er soll Fischer mit einem pikanten Video zu einem Interview genötigt haben. Die Axel Springer AG kritisierte die Entscheidung als «falsch und für Journalisten und Verlage absolut nicht hinnehmbar».
Der Redakteur soll für 3500 Euro ein Video gekauft haben, das Fischer beim Sex mit Prostituierten zeigt. Ohne das Video hätte er das Interview wohl nicht gegeben, meinte Fischer vor Gericht. Der Text erschien im Herbst 2009 unter dem Titel «Die Huren nutzten meine Krankheit aus!».
Fischers PR-Beraterin hatte vor Gericht ausgesagt, dass sie Fischer zu dem Interview geraten habe. Sie sei zu keinem Zeitpunkt von dem «Bild»-Redakteur unter Druck gesetzt worden, sondern habe das Interview angeboten. Das Gericht sah es dennoch als erwiesen an, dass der Journalist Fischer genötigt habe. Der Schauspieler hat sich wegen dieser Aussage nach dem Urteil mit sofortiger Wirkung von seiner PR-Beraterin getrennt.
Im Verfahren wurden zudem vier weitere Angeklagte zu Geldstrafen zwischen 600 und 3600 Euro verurteilt. Sie hatten gestanden, das Video aufgenommen und verkauft zu haben.
Mittwoch
27.10.2010




