Der OSZE-Medienbeauftragte Freimut Duve bezeichnete die Kontrolle der italienischen Medien durch Ministerpräsident Silvio Berlusconi «als Besorgnis erregend». Der Medienbeauftragte kritisierte in einem Gespräch mit der Agentur afp die zunehmenden Angriffe auf die Pressefreiheit. Besonders in den USA habe es nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eine Einschränkung der Pressefreiheit gegeben. Duve bedauerte zugleich den Trend zur zunehmenden Kommerzialisierung der Information im Westen, unter anderem in den USA. Eine «problematische Art, den Pluralismus zu töten», sei beispielsweise die einseitige Politisierung der Berichterstattung beim konservativen Medienkonzern von Rupert Murdoch.
In einigen russischen Regionen gibt es nach Duves Worten eine «hohe Zensurrate durch Mord». Wenn ein mit dem Thema Korruption befasster Journalist getötet werde, bringe das nicht nur diesen zum Schweigen, sondern auch andere kritische Medienleute, denen ihr Leben lieb sei. Die jüngsten Wahlen in Russland zeigten, welch übermässigen Einfluss Präsident Wladimir Putin über den staatlichen Erdgaskonzern Gasprom auf die Medien ausübe. Am schlimmsten sei die Lage für Journalisten in der früheren Sowjetunion in Turkmenien, wo es eine «brutale rassistische Diktatur» gebe.
Donnerstag
11.12.2003