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Freitag
16.06.2017

Medien / Publizistik

Kunst & Kritik: «Pumpspeichern am Muttsee»

Kunst & Kritik: «Pumpspeichern am Muttsee»

Im St. Galler Pfalzkeller sind am Mittwochabend die Ostschweizer Medienpreise verliehen worden. 123 Kandidaten hatten sich um die zum 17. Mal vergebene Auszeichnung beworben.

«Herbst 2015. Frühjahr 2016. Herbst 2016. Eidgenössische Wahlen. Kantonale Wahlen. Kommunale Wahlen. Wahlmarathon. Wahlmüdigkeit. Wahlsprüche: Kompetent. Lösungsorientiert. Erfahren», beginnt der Tagestext-Gewinner von Peter Stahlberger. Der in der Kolumne «Salzkorn» des «St.Galler Tagblatts» erschienene Text besteht aus 46 Kurzsätzen mit total gerade mal 51 Worten - plus, um konsequent zu sein, 3 Worten und 3 Ziffern im Titel. 

Stahlberger verdichte sein Material, «bis am Ende nur noch Essenz bleibt. Essenz wie in einem 'Salzkorn'», meinte die Jury. Die Ehrung würdige auch die «Salzkorn»-Kolumne, «die sich seit mehr als 35 Jahren behauptet, gegen alle Strömungen des Zeitgeistes».

Die für die Schweizer Ausgabe der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» schreibende Aline Wanner wurde für «Zubi läuft mit» in der Kategorie Reportage geehrt. Der «fein ziselierte Text» über den neugewählten SVP-Nationalrat David Zuberbühler stecke «voller Köstlichkeiten, die den Leser zum Lächeln bringen», fanden die Juroren.

«Lina Bischofberger hört auf» heisst der ausgezeichnete Fernsehbeitrag von Remigius Bütler, der in der SRF-Sendung «Schweiz aktuell» ausgestrahlt wurde. Der Autor zeigt in seinem nur fünfminütigen Beitrag einen Teil des wirtschaftlichen Wandels im Kanton Appenzell Ausserrhoden anhand des Lebenswegs einer Strickerin.

Die Radiojury wählte «Seelenverwandt» von Vanessa Kobelt auf den ersten Rang. Der auf Radio L ausgestrahlte Beitrag über ein Stalking-Opfer beleuchte «auf eine intelligente Art» ein Thema, das «zu oft tabuisiert» werde.

Bei der Pressefotografie schliesslich ging der Preis an Fridolin Walcher vom «Hochparterre» für für seine Arbeit «Pumpspeichern am Muttsee - Der Bau des PSW Limmern», woran die Jury insbesondere die «kritische bildnerische Berichterstattung zu den politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Hintergründen» des Pumpspeicherwerks gefiel.