Eine neue Umfrage in der Ostschweizer Kreativbranche zeigt: Die Corona-Krise trifft viele der Agenturen mit voller Härte. Aber nicht alle.
Fast ein Viertel der 90 befragten Mitglieder des Werbeclubs Ostschweiz bekommt derzeit überhaupt keine Aufträge mehr. Fast die Hälfte gab an, dass sie die Krise stark treffe, das heisst, sie erhielten in den letzten zwei Monaten spürbar weniger Aufträge.
Immerhin: Bei rund 20 Prozent der befragten Kommunikations- und Web-Agenturen hat sich die Auftragslage nicht verändert. Und etwa zehn Prozent verzeichneten mehr Aufträge. Damit spürt fast ein Drittel die Corona-Krise nicht respektive im Positiven.
Disparat ist das Bild auch bei den Umsatz-Prognosen: Zwar rechnet der Grossteil der Befragten (58 Prozent) mit wenig bis keinem Umsatzverlust, dafür jeder Fünfte mit 50 oder mehr Prozent Umsatzverlust für 2020, wie aus der Umfrage des Werbeclubs Ostschweiz weiter hervorgeht.
Von der Kurzarbeit machen knapp die Hälfte der Befragten Gebrauch. Knapp drei Viertel haben dafür aber keinen Überbrückungskredit beantragt. «Nur» jedes fünfte Unternehmen musste so weit gehen. Über 95 Prozent gaben an, keine Mitarbeitenden entlassen zu haben.
An der schrittweisen Lockerung des Lockdowns kritisieren gut 16 Prozent, dass es sich um eine unfaire Lösung handle, da kein gleiches Recht für alle gelte.
Der Optimismus stirbt zuletzt: Gut die Hälfte aller Befragten rechnet damit, dass ihr Unternehmen im zweiten Halbjahr 2020 keine negativen Folgen der Corona-Krise mehr spüren wird.